Erstmals auf einem «Soft Sand Track»
Francois Peron NP
Das erste mal auf einem «Soft Sand Track»
«Hurra mal richtig buddeln im Sand»
Wir fahren nun erstmals, mit Wurzeline, auf einem «Soft Sand Track»
Viele Gedanken schwirren uns durch den Kopf als wir vom Ranger des Nationalparks kurz vor Einfahrt auf den Track trafen. OK…….
Wir fuhren das letzte Mal mit unserem Wurzel (Toyota Lancruiser HZJ78) im Nationalpark herum und hatten eine gute Zeit. Was wird nun sein? Der Park Ranger erklärt und erklärt……… Luftdruck in den Reifen, Fahrzeug Gewicht, Geschwindigkeit und Soft Sand Piste mit einer Länge von 200 Meter, habt Ihr Maxtrax (Sandbleche) oder sonstige Berge-Utensilien, nicht alleine Fahren, besser mit 2 Fahrzeugen.
OK?!?! Was ist in den vergangen 4 Jahren mit dem Track geschehen? Das kann doch so nicht weiters schwierig werden. Die Hinweise des Park Rangers hallen uns wie ein Echo nach ….. Reifendruck am Anfang 30 PSI ok, nach der Salzseeplatte beginnt der Sandy Track … Reifendruck 20 PSI. Nach einer amüsanten, easy Fahrt, gelangen wir an den Punkt um den Reifendruck für den Sandy Track anzupassen. Luft aus allen 6 Rädern raus (wir haben hinten Zwillingsbereifung). Bei ca. 25 PSI haben wir es dann auch belassen, da es aussah, dass die Reifen in der nächsten Kurve uns von den Felgen rutschen. Hier könnte man nun die Musik vom Film "der weisse Hai" einspielen lassen…
Wir sind momentan mit Walter und Jila unterwegs. Wir lernten sie auf einem Reisenden-Treffen in der Schweiz kennen und da wir das gleiche Reiseziel Australien haben und auch hier verabredeten um einige Zeit zusammen zu Reisen. Ihr Fahrzeug ist ein 3,5 Tonnen Nissan mit Kabinenaufbau. 4x4 mit allen Offroad Eigenschaften.
Also, lasst uns mal so richtig buddeln. Wir fahren die ersten Meter auf ca 15 cm tiefem Sand. Allrad, Halbgänge aktiviert und mit ca. 30 Km/h. Plötzlich fängt unsere Wurzeline wie ein Hase zu hüpfen an. Unter dem Soft Sand hat es grosse Vertiefungen die wir nicht als solche erkennen. Unsere Schwingsitze haben das Hüpfen noch intensiviert und bevor sich unsere Köpfe mit Dach der Führerkabine vereinen, eine dumpfes Geräusch vom Fahrgestell und wir hängen fest. Die aktuelle «Hide Tide» (Sandtiefe) im Sand beträgt ca. 40 cm. Wir verlassen Wurzeline und begutachten die Situation, in der wir nun feststecken. Was wir zu dieser Zeit nicht erahnen, dass unsere Reisebegleiter hinter der letzten Kurve bereits eine Pause eingelegt haben und sich im gleichen Dilemma befinden. Kurzdarauf kommt uns ein Landciuser entgegen und hält direkt vor uns an. Wir wissen, dass die Aussis sehr hilfsbereit sind, das dürfen wir nun auch wieder hautnah erleben. Der Junge Herr schaut kurz unter die Wurzeline und sagt mehr Luft aus den Reifen, auf 12 PSI runter, etwas Sand weg schaufeln, vor und hinter den Reifen. Gesagt, getan und ca. eine halbe Stunde später, fährt er sein Fahrzeug bei Seite und wir steigen wieder ein. Motor an, 2ter Gang (Automatik auf manuell gestellt) der erste Versuch. Nichts geht, die Räder bleiben stehen. Bis zu diesem Moment habe ich nicht an das Difflock-System unseres Fahrzeuges gedacht. Wo ist der Schalter ASR, kurz darauf gedrückt und eine Warnleuchte macht sich blinkend bemerkbar. Ach ja, die Schwingsitze noch arretieren. Nun kurz zügig Gas geben und Wurzeline befreit sich wieder aus der misslichen Lage. Wir schlängeln uns, hin und her gedrückt von Fahrrinnen und losem Sand, bis zum Ende der 200 Meter Soft Sand Piste. Wir warten nun auf unsere Reisegefährten.
Da sind sie, kurze Infos über das Steckenbleiben ausgetauscht, fahren wir zusammen weiter. Nach ca. 100 Meter Stand ein Nissan Patrol mit 3 Mädels quer im Track. Die Reifen hingen nach den vielen Befreiungsversuchen in der Luft. Bereits 6 Fahrzeug stauen sich hinter uns auf. Mit 4 Maxtrax, leicht unter die Reifen gedrückt, im 2ten Gang ging die Fahrt auch für dieses Fahrzeug weiter. Wir erfahren, dass weitere Fahrzeuge im Soft Sand hängen und zurzeit alles blockiert ist.
Am Tages-Etappen-Ziel angelangt. Luftkompressor angestellt und unsere zerquetschten Reifen wieder auf ein ansehnliches Volumen gepumpt. Froh nun diese Strecke bewältigt zu haben. Nach 3 Tagen in Park, beschlossen wir auf Grund der zunehmenden Aktivitäten der kleinsten Flugflotte in Australien (Fliegen) und steigender Hitze auf 38,5 Grad diesen zu verlassen.
Fazit: einmal ist keinmal, zweimal nicht viel mehr. Auch mit allen Erkenntnissen hängen wir bei der Rückfahrt im Soft Sandy Track wieder kurz fest. Mittlerweile gibt es mehr gebuddelte Löcher als normal befahrbare Fahrspuren in diesem Abschnitt.